10 Mythen über Rückenschmerzen
- Stefanie
- 20. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem, das fast jede:r einmal im Leben erlebt. Trotz der Häufigkeit gibt es immer noch viele Missverständnisse und Mythen über Rückenschmerzen, die nicht nur verwirrend sein können, sondern auch dazu führen, dass Menschen ungesunde Entscheidungen treffen. Eine Studie aus dem Jahr von 2019, die im British Journal of Sports Medicine veröffentlicht wurde, hat 10 weit verbreitete Mythen über Rückenschmerzen identifiziert und diese durch evidenzbasierte Fakten ersetzt. Hier erfährst du, was wirklich zählt, um deinen Rücken gesund zu halten. In der für dich erarbeitenden Studie beziehen sich die Schmerzen auf Schmerzen im unteren Rücken (Lower back pain / LBP).

Die 10 größten Mythen über Rückenschmerzen:
Rückenschmerzen sind immer ein ernstes medizinisches Problem.
Viele Menschen glauben, dass Rückenschmerzen immer auf eine schwere Erkrankung hinweisen. Tatsächlich sind die meisten Fälle von Rückenschmerzen harmlos und können durch einfache Maßnahmen gelindert werden.
Rückenschmerzen verschlechtern sich mit dem Alter.
Die Forschung zeigt, dass Rückenschmerzen nicht zwangsläufig schlimmer werden, wenn wir älter werden. Tatsächlich können viele Menschen ihre Beschwerden durch gezielte Bewegung und positive Gewohnheiten verringern.
Anhaltende Schmerzen bedeuten immer Gewebeschäden.
Chronische Schmerzen sind oft komplex und stehen nicht zwangsläufig im Zusammenhang mit sichtbaren Gewebeschäden. Faktoren wie Stress und emotionale Belastungen spielen häufig eine große Rolle.
Scans sind notwendig, um die Ursache von Rückenschmerzen zu finden. Bildgebende Verfahren wie MRTs sind oft nicht erforderlich und können sogar beängstigende, aber irrelevante Befunde zeigen. Die Symptome einer Person und ihr Lebensstil sind oft aussagekräftiger.
Schmerzen bei Bewegung sind ein Zeichen von Schaden. Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis, dass Schmerzen bei Bewegung immer schädlich sind. Der anfängliche Schmerz, den du vielleicht bei Übungen spürst, stellt nicht dar wie beschädigt, dein Gewebe ist, sondern nur wie sensitiv dein Körper arbeitet. Tatsächlich ist graduelle Bewegung eine der besten Möglichkeiten, um den Rücken zu stärken.
Eine schlechte Haltung ist die Hauptursache für Rückenschmerzen. Während Ergonomie wichtig ist, zeigt die Forschung, dass die Haltung allein selten die Ursache für Rückenschmerzen ist.
Ein schwacher "Core" verursacht Rückenschmerzen. Zu starke Anspannung der Rumpfmuskulatur kann sogar kontraproduktiv sein. Viel wichtiger ist es, ein Gleichgewicht zwischen Kraft und Entspannung zu finden.
Wiederholte Belastung führt zu "Abnutzung". Der Körper ist erstaunlich widerstandsfähig. Belastung, die graduell gesteigert wird, stärkt die Wirbelsäule, anstatt ihr zu schaden.
Schmerzschübe bedeuten mehr Schäden. Schmerzschübe hängen häufig mit Stress, Schlafmangel oder plötzlichen Änderungen der Aktivitäten zusammen und sind selten ein Anzeichen für strukturelle Probleme.
Starke Medikamente oder invasive Eingriffe sind die besten Behandlungen. In den meisten Fällen helfen einfache Maßnahmen wie Bewegung, Entspannung und Aufklärung besser als Medikamente oder Operationen.

Was hilft wirklich bei Rückenschmerzen?
Die Studie betont, dass ein positiver Umgang mit Rückenschmerzen entscheidend ist. Hier sind einige evidenzbasierte Ansätze, die wirklich helfen:
Graduelle Bewegung:
Bewegung ist sicher und effektiv, selbst wenn du Schmerzen hast. Beginne mit leichten Übungen wie sanftem Yoga, Spazierengehen oder Schwimmen. Wichtig ist, dass du dich nicht komplett schonst, sondern langsam und kontrolliert aktiv bleibst.
Entspannungstechniken:
Schmerzen werden oft durch Stress verstärkt. Atemübungen, Meditation oder progressive Muskelentspannung können helfen, Spannungen zu reduzieren und das Nervensystem zu beruhigen.
Aufklärung:
Verstehe, dass Schmerzen nicht immer ein Zeichen für Schäden sind. Ein besseres Verständnis für deinen Körper und die Mechanismen von Schmerzen kann dir helfen, weniger Angst zu haben und Vertrauen in deinen Körper zu entwickeln.
Langfristige Gewohnheiten:
Kleine Veränderungen in deinem Alltag können eine große Wirkung haben. Regelmäßige Bewegung, ein ausgewogener Schlafrhythmus und eine gesunde Ernährung tragen dazu bei, dass dein Körper widerstandsfähiger wird.
Positive Einstellung:
Angst, Stress und negative Gedanken können Schmerzen verschlimmern. Versuche, einen optimistischen Blick auf deine Genesung zu behalten. Feiere kleine Fortschritte und erinnere dich daran, dass dein Körper anpassungsfähig und stark ist.
Unterstützung suchen:
Ein:e Physiotherapeut:in, Yogalehrer:in oder andere Fachleute können dir helfen, passende Bewegungsstrategien zu entwickeln und dich bei deinem Weg unterstützen. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen kann motivierend sein.
Fazit: Die Wahrheiten über Rückenschmerzen sind oft weniger dramatisch, als die Mythen uns glauben lassen. Mit der richtigen Einstellung, Bewegung und evidenzbasierter Information kannst du selbst viel tun, um deinen Rücken gesund zu halten. Lass dich nicht von Mythen leiten – bleibe aktiv, neugierig und positiv! Wenn du weitere Fragen hast, zögere nicht, einen Experten zu konsultieren oder an einer meiner Yogastunden teilzunehmen.
Jeden Donnerstag um 18 Uhr biete ich beispielsweise eine Stunde an, in der wir uns speziell dem Rücken widmen.
Quellenangabe:
O’Sullivan, Peter B., et al. "Back to basics: 10 facts every person should know about back pain." British Journal of Sports Medicine, 2019
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